Lebenszeichen: Blogstöckchen

Die Meisterperson hat ein Stöckchen nach mir geworfen – und weil ich Daniel sehr schätze, ducke ich mich nicht weg.

 

1. Mit welcher Meisterperson irgendeines Rollenspiels, das du kennst, würdest du dich am ehesten identifizieren und warum?

Waldemar der Bär. Aus optischen Gründen.

 

2. Hast du einen allgemein eher als wenig erstrebenswert geltenden Charakterzug, der dich aber ausmacht und bestimmt auch total liebenswert an dir ist? Welcher ist es?

Ich lasse mal meine Frau antworten:

„Freundlich: Regeldetailverliebtheit oder weniger freundlich: Regeloptimierungspedant. Das Durchdenken und Kritisieren von Regeln – das sich sehr positiv in Rezensionen auf dem Blog zeigt – kann im praktischen Rollenspiel schonmal anstrengend werden und hat – aufgrund der Intensität – durchaus schon schrullige Züge. Aber da er alle Zeit mit viel Elan und Engagement die Leute davon zu überzeugen versucht, dass es total wichtig und gut wäre, dieses oder jenes mit folgender *einfacher* Änderung zu hausregeln, denn man kann Regeln immer noch besser machen, macht es das irgendwie auch liebenswert.“

Aber man kann halt nicht raus aus seiner Haut, und auch dahingehend habe ich mich inzwischen etwas „gebessert“. Auch ein Grund, warum ich ein eigenes System schreibe, wo ich von vornherein dann gar nicht den Drang haben muss, so viel zu hausregeln, damit’s einfacher, schneller, besser und spielweltabbildender wird…

 

3. Würdest du ihn aufgeben, wenn du könntest? Nehmen wir an, jemand böte dir ein Elixier gegen Schrulligkeit an: Würdest du es trinken? Wieso?

Nein. Das gehört einfach eng zu meiner Rollenspielvita – und hat ja nicht nur Schlechtes. Aber ich versuche durchaus, mich etwas zu flexibilisieren und derzeit z.B. Splittermond quasi sogut wie ganz nach RAW zu spielen.

 

4. Welches konkrete Rollenspielprodukt hat dein Leben am meisten beeinflusst? Inwiefern?

Die DSA3-Basisbox, erlebt brandneu 1993. Die war für mich der Einstieg ins Pen&Paper, auch wenn ich später natürlich noch ältere Sachen kennenlernte. Im damaligen zarten Alter waren natürlich auch die Ansprüche noch andere, aber als Türöffner war diese Box für mich entscheidend.

 

5. Gibt es eine spezielle Art von Rollenspiel-Regelwerk, nach dem du suchst und das du anstrebst?

Ja, ich schreibe dran. Ziel ist ein harmonisches Ineinandergreifen von Regeln, Spielwelt und Geschehen am Spieltisch, wobei keins der drei zu kurz kommt und das Ganze noch möglichst einfach ist, ohne relevante Details einzubüßen. Kann man sich hier auf dem Blog in Ansätzen drüber informieren, ist auch noch nicht fertig, obwohl ich (mit Unterbrechungen) inzwischen schon wirklich nicht wenige Jahre dran sitze.

 

6. Würdest du es finden, würdest du trotzdem noch ein System neben ihm haben?

Ich würde mir auf jeden Fall auch noch andere Sachen kaufen und höchstwahrscheinlich auch spielen – es kommt halt auch immer auf die Geschmäcker der verfügbaren Mitspieler an.

Und manchmal hat man auch einfach Lust auf einen Troll-Bogenschützen, der 17k Schaden macht und abgelegene Inseln von vercyberten Dinosauriern befreit…

 

7. Was ist das tollste Ausrüstungsstück, das einer deiner Charaktere jemals sein Eigen nannte, und was macht es so besonders?

Das Zweite Zeichen meines Halbelfs, wenn das als Ausrüstung zählt. Hat den ganzen Charakter grundlegend umgekrempelt, vom abgehalfterten Orkjäger zum (naja, halbwegs) feinsinnigen Diplomaten, der sich parallel zur Weltrettung auf die Suche nach seinen elfischen Wurzeln macht.

 

8. Und was ist dein persönlicher liebster Besitz und was ist seine Geschichte?

Ich hänge an einigen vielen Dingen (meinen Büchern, meinen Schwertern etc.), wenn’s nur um ein einzelnes Item gehen darf, wär’s mein Ehering. Warum kann man sich vorstellen.

 

9. Bei welcher Art von Film oder Serie reagierst du als Zuschauer am ehesten emotional?

Bei gutem, üblem Horror (eher subtiler Art), manchmal aber zugegebenermaßen auch bei (Fantasy-)Kitsch. Kommt aber sehr auf die Stimmung an.

 

10. 4 8 15 16 23 42 — Gibt es eine ähnlich bedeutungsvolle Zahl oder gar Zahlenfolge in deinem Leben?

Aufs Rollenspiel bezogen: 1-3-6-10-15 usw., also den kleinen Gauß. Wer nicht weiß warum, kann sich hier auf dem Blog umfassend informieren.

Realweltlich nur ganz Konventionelle wie das Datum des Hochzeitstags.

 

11. “Satire darf alles?” Was sind für dich die Grenzen von Humor?

Da, wo es für andere persönlich schmerzhaft wird – aber leider ist die Grenze zwischen Humor und Anfeindung, Satire und Demagogie oft recht unscharf.

Und worüber man lachen kann, hängt nicht unwesentlich davon ab, wer den Witz macht…

 


Und um die Sache weiterzutreiben und nicht tiefzustapeln, nominiere ich hiermit Curima von Xeledons Spiegel, Curthan von Ilaris, Mirko von HeXXen 1733, Talasu Aus den Schatten, Sorben von Gelbe Zeichen, Klaus von Spiele im Kopf und den Chaotisch Neutralen Case, sich folgenden Fragen zu stellen:

1. Welches Rollenspielprodukt hat dich persönlich am meisten geprägt?

2. Was ist die beste Regel, die dir je in einem Rollenspielsystem untergekommen ist, welches die schlechteste?

3. Wenn du heute nochmal eine Spielrunde starten könntest, die inhaltlich und vom Stil her genau so läuft wie deine allererste, würde das funktionieren? Warum?

4. Du beschließt nach reiflicher Überlegung, die nervige Spielrunde nebenan mit der Rollenspielpolizei zu SWATten – was haben sie angestellt?

5. Was vermisst du heute am Rollenspiel, was vor 20 Jahren (bzw. in den ersten Jahren, als du angefangen hast) noch anders und viel besser war?

6. Welche Settings sind im deutschsprachigen Raum deiner Meinung nach völlig unterrepräsentiert?

7. Du gewinnst ganz groß im Lotto und kaufst einen Rollenspielverlag deiner Wahl! Welchen und warum?

8. Wenn du die Wahl hättest, würdest du auf 20% deiner Arbeitszeit und deines Gehalts verzichten, um mehr Zeit für Privates zu haben?

9. Welches ist dein Lieblingswürfel und warum?

10. Wenn die Rollenspielfee dir einen Wunsch gewähren würde, der alle Rollenspieler der Welt betreffen muss, welcher wäre das?

 

Bin gespannt auf Eure Antworten.

12 Kommentare zu “Lebenszeichen: Blogstöckchen

  1. Vielen Dank für’s Antworten. Deine neuen Fragen sind auch super, da muss ich mich glatt zusammenreißen, nicht schon wieder zu fischen. 😉

    Aber ich glaub, wenn ich irgendwann mal was bloggen will, mir aber partout nichts einfällt, geh ich mal die Stöckchen auf den ganzen Blogs durch und mach ein „Best of“ der für mich interessantesten Fragen. 🙂

    • RPGnosis sagt:

      Bitte gern, auch deine Antworten würden mich sehr interessieren! War nicht sicher, ob man bei dieser Aktion den Absender auch gleich wieder nominieren darf… 😉

  2. ralfstauder sagt:

    „Und manchmal hat man auch einfach Lust auf einen Troll-Bogenschützen, der 17k Schaden macht und abgelegene Inseln von vercyberten Dinosauriern befreit…“
    Ach ja, die gute, alte Zeit… 😉

  3. […] mit diesem Artikel, es folgten die Maraskaner von Asboran im Disputstil und RPGnosis mit seinen Antworten. Und schließlich gibt es nun, beworfen von Asboran, auch bei Engors Dereblick einen […]

  4. […] RPGnosis stellt hier ein paar Fragen, die ich beantworten werde… […]

  5. Sorben sagt:

    Hab das Stöckchen aufgefangen 🙂 Danke dafür, waren interessante Fragen!

  6. […] dem Nachlesen von interessanten Artikeln, flog mir ein Stöckchen in die Hände. Der Absender war RPGnosis und anhängend waren 10 Fragen, die es zu beantworten gilt. Also lege ich mal […]

  7. […] zu Judith, diese antwortete, Meisterperson schnappte sich die Fragen, nominierte RPGnosis und der nominierte wiederum mich. Keine Ahnung, ob ich jetzt eigentlich raus wäre, weil ich irgendwo in der […]

  8. Curima sagt:

    Vielen Dank für die Nominierung! Das Stöckchen kam zwar über ein paar Ecken mal von mir, aber ich habe die schönen Fragen trotzdem gerne beantwortet: https://xeledonsspiegel.wordpress.com/2016/03/21/what-goes-around-comes-around-blogstoeckchen/

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