Nichtspielercharaktere – ein Wertedilemma. (Karneval der Rollenspielblogs)

Logo_RSPKarneval_250pxKollege Engor richtet diesen Monat den Karneval der Rollenspielblogs mit dem schicken Thema „Lebendige NSCs – wie man Figuren Tiefe verleiht“ aus. Und weil aus der Ecke, die mich aus Designersicht besonders interessiert, noch keine Artikel kamen, mache ich eine kurze Ausnahme von der Sommerpause und möchte in diesem Beitrag auf ein tatsächliches Dilemma betreffend der Werte von NSCen aufmerksam machen. Es geht hier um den Gebrauch von Regeln beim Einsatz von Nichtspielercharakteren. Und zwar primär in komplexen, regellastigen Systemen, und es handelt sich eher um eine Problembeschreibung als um einen Lösungsvorschlag. Weiterlesen

Was im Rollenspiel zu meiden ist – und was nicht. (Karneval der Rollenspielblogs)

Die Zeitzeugin Logo_RSPKarneval_250pxrichtet den Karneval im April aus. Schwieriges Thema, „Tabuzonen“. Damit kann man sich in die Nesseln setzen, was ich mit diesem Beitrag vermutlich bei manchem auch tun werde. Trotzdem denke ich, „dass das mal gesagt werden muss“ – oder „mal wieder“, denn das Problem ist zwar nicht neu, doch die Gegenargumente versinken oft sehr schnell. Weiterlesen

Regeln im Rollenspiel (Teil 2) – Zwei Sichtweisen auf Regelsysteme

Im ersten Teil der Serie habe ich einen kurzen Abriss über die Geschichte des Rollenspiels gegeben und, sehr wichtig, „Realismus“ als Begriff definitorisch aus der Philosophie ins Rollenspiel übertragen. Spielwelt-Regel-Realismus (SRR) habe ich diese Sichtweise genannt, die besagt, dass Regeln unter dieser Prämisse nicht nur ein Mittel zur Auflösung von Spielkonflikten sind, sondern konstitutiv für den Bestand der Spielwelt – diese hat nach den Regeln zu funktionieren, die Regel-Hintergrund-Interaktion ist kein schmückendes Beiwerk, sondern Notwendigkeit für ein konsequentes Spiel in der Spielwelt und damit letztlich nichts geringeres als die Charakterdarstellung selbst.

Die Geschichte des Rollenspiels verläuft in Phasen – einer Prä-P&P-Phase der Simulation von Kriegsszenarien folgte eine Vereinfachung und Spielbarmachung, anschließend wieder eine Welle Richtung von mehr Details, die zu einem Kollaps führte, der zum Neuen Paradigma von Einfachheit, „Geschichte vor Regeln“ u.ä. führte – ich nenne das den „narrativistic turn“ der Rollenspielgeschichte. Im folgenden will ich zwei Sichtweisen auf Regeln beschreiben, so wie ich sie in der Szene wahrnehme – und die, meiner Erfahrung nach, oft mit Erlebnissen und Erfahrungen der Spieler verknüpft sind, die sie vertreten. Weiterlesen

Von Newtons drittem Axiom und Kartoffelbauern

Das ganze Thema ist schwierig, nicht nur das sofortige Erfassen des Sinns der Überschrift. Ich habe länger überlegt, eine mehrteilige, argumentativ-stringente Artikelserie zu diesem Thema aufzulegen, aber letztlich ist mir das momentan den Aufwand nicht wert, denn es geht auch (aber nicht nur) um eine Glaubensfrage, und viele Leute, die Begriffe wie „SIM“ (Simulationismus), „Phantastischen Realismus“ oder „Glaubwürdigkeit/Plausibilität der Regeln“ hören, bekommen unwillkürlich Schaum vor’m Mund. Weiterlesen